Lebensmittel, Ernährung, Hygiene

Forschung und Transfer

Unsere ​Forschungsprojekte werden in der Regel in Zusammenarbeit mit Unternehmen und Institutionen aus den Bereichen Lebensmittel, Ernährung und Hygiene oder im Auftrag staatlicher Stellen durchgeführt. Wir behandeln dabei vielfältige Fragestellungen, wobei wir anwendungsnahe, eher kleine bis mittlere Projekte mit überschaubaren Laufzeiten bevorzugen. Die Forschungsvorhaben finden dabei entweder als Forschungsaufträge oder im Rahmen von studentischen Projekt- und Abschlussarbeiten statt.

Forschungsprojekte:
Untersuchungen zu Heißgetränken als Basis für Krebsrisikoanalysen und Verbraucherempfehlungen

Lisa-Marie Verst erhob die Servier- bzw. Ausgabetemperatur von Kaffee in der Gastronomie und in Haushalten. Sie legte damit erstmals Daten zur Temperatur von Kaffeegetränken in Deutschland vor. Die Durchschnittstemperatur lag sowohl in den Haushalten als auch in der Gastronomie 10 °C über der Schwellentemperatur der IARC. Die Ergebnisse sind in der Ernährungs-Umschau 4/2018 publiziert.

Julia Dirler führte Untersuchungen zum Schmerzschwellenwert für heiße Getränke durch. Zudem entwickelte sie ein Studiendesign, mit dem die Frage, ab welcher Temperatur Heißgetränke als zu heiß empfunden werden, elegant untersucht werden kann. Die Ergebnisse sind zur Veröffentlichung eingereicht und bereits vorab auf der open access platfom preprints veröffentlicht.

Tabea Langer widmete sich der Frage, welchen Einfluss der Bechertyp und die Füllmenge unterschiedlicher Tassen und To-Go-Becher auf das Abkühlverhalten von Kaffee haben. Es zeigt sich u.a., dass es bei Einwegbechern zwischen 20 und 24 Minuten lang dauert, bis Kaffee von 88°C auf unter 65 °C abgekühlt ist. Die Ergebnisse werden in Kürze in der Deutschen Lebensmittel-Rundschau veröffentlicht.

Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Gertrud Winkler

Forschungsprojekt Coolfresh:
Entwicklung von international anwendbaren Prüfstandards zur Bewertung der Frischeperformance von Kühlgeräten

Ziel des Projektes Coolfresh ist es, international anwendbare Prüfstandards zur Bewertung der Frischeperformance von Kühlgeräten zu entwickeln, die Wiederholbarkeitsgenauigkeit/Reproduzierbarkeit der Prüfstandards zu überprüfen sowie die Ergebnisse normmäßig aufzuarbeiten und in die Normung auf deutscher (DKE) Ebene und darüber auf europäischer (CENELEC) und internationaler (IEC) Ebene einzureichen. Über die entwickelten Testmethoden und die Normungsgrundlage soll sichergestellt werden, dass im Markt nur funktionale Produkte eingeführt werden, die einen tatsächlichen Mehrwert für den Endkunden bieten.

Ausgehend von einer online-basierten Verbraucherbefragung erfolgt eine Analyse des Verbraucherverhaltens bei der Kühl- und Gefrierlagerung und die Ableitung von relevanten Frischeparametern. Für diese Parameter werden standardisierbare Testverfahren auf Basis von ‚Ersatzlebensmitteln‘ (Lebensmittelsimulanzien), die sich ähnlich wie Lebensmittel verhalten, allerdings reproduzierbar und weltweit verfügbar sind, entwickelt. Anhand von Ringversuchen erfolgt die umfassende Beurteilung der vorgeschlagenen Testverfahren.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert und ist ein Kooperationsprojekt unter Beteiligung der Hochschule Albstadt-Sigmaringen, der Universität Bonn, der Liebherr Hausgeräte GmbH Ochsenhausen sowie der BSH Hausgeräte GmbH.

Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Astrid Klingshirn

Transferprojekt: Normung DIN NA 053 "DIN-Normenausschuss Rettungsdienst und Krankenhaus (NARK) DIN 13063, Krankenhausreinigung – Anforderungen an die Reinigung in Krankenhausgebäuden und anderen medizinischen Einrichtungen

Die Bedeutung der desinfizierenden Reinigung zur Prävention nosokomialer Infektionen in Krankenhäusern ist anerkannt. Da sie eine immer größere Bedeutung gewinnt, können hygienische Defizite durch Durchführungs- und Qualitätsmängel aufgrund unterschiedlicher Prozesse und Strukturen der durchführenden Organisationen und Dienstleistungsunternehmen nicht mehr toleriert werden.

Die Ad-hoc-Gruppe Reinigungs- und Desinfektionsequipment (Prof. Dr. Benjamin Eilts) erarbeitet Anforderungen an das in medizinischen Einrichtungen verwendete Reinigungsequipment, die Festlegungen zur Aufbereitung von Reinigungstextilien sowie die Etablierung von erforderlichen Ringversuchen, um Verfahren zur Aufbereitung von Reinigungstextilien (z. B. Wischbezüge) standardisieren zu können.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Benjamin Eilts