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Nach der Grillenpasta zur eigenen Grillenfarm

Lara Schuhwerk entwickelt mit ihrem Team eine Technologie zur automatisierten Grillenzucht und gründet dank eines Stipendiums mit zwei Mitstreitern die Firma Beneto Farm

Albstadt/Sigmaringen. Nachdem sie bereits in ihrem ersten Start-up Beneto Foods Pasta aus Insektenmehl vertreibt, kann die junge Gründerin Lara Schuhwerk dank eines Exist-Gründerstipendiums des Bundeswirtschaftsministeriums bald auch die dafür benötigten Rohstoffe selbst produzieren beziehungsweise vertreiben. Den Antrag für das Stipendium hatte die Hochschule Albstadt-Sigmaringen gestellt.

Mithilfe der finanziellen Mittel aus dem Stipendium entwickelte Lara Schuhwerk gemeinsam mit einem Team aus Ingenieuren, Biologen und Lebensmittelexperten in den vergangenen anderthalb Jahren eine Technologie zur automatisierten Grillenzucht und gründete mit zwei Mitstreitern Ende vergangenen Jahres die Firma Beneto Farm. „Anfang Februar beziehen wir unsere erste Produktionsstätte in Albstadt-Tailfingen“, sagt sie. „Wir hoffen, dass wir dann bereits im Herbst mit unserer Technologie in Serie gehen können.“

Langfristig möchte das Start-up seine Technologie beispielsweise an Landwirte verkaufen und auf diese Weise viele dezentrale Produktionsstätten für den Lebensmittelrohstoff bauen, in dem Lara Schuhwerk die Lösung vieler globaler Probleme sieht: „Der Anbau von Grillen verbraucht ein Hundertfaches weniger an endlichen Ressourcen und schützt unser Klima im Vergleich zur Viehwirtschaft durch verschwindend geringe CO2-Emissionen“, sagt sie. Es sei daher nicht nur aus ernährungsphysiologischer, sondern auch aus ökologischer und nachhaltiger Perspektive sinnvoll, „Insektenprotein in unsere Ernährung zu integrieren“.

Aktuell sind bei Beneto Farm drei Vollzeit- und vier Teilzeitmitarbeitende beschäftigt. Und nachdem das Exist-Gründerstipendium ausgelaufen ist, konnten sich Lara Schuhwerk und ihr Team nun auch die Anschlussfinanzierung sichern: Vor zwei Wochen kam die Zusage vom „Start-up BW Pre-Seed“- Programm des Landes, das innovative Gründungsvorhaben in deren Frühphase unterstützt.

Studierende bekommen Zugang zu Gründungsberatung

„Diese Erfolgsgeschichte ist ein tolles Beispiel dafür, was Gründungsförderung bewirken kann“, sagt Prof. Dr. Matthias Premer, Prorektor Forschung an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen. „Wir nehmen unseren Auftrag, in der Region Impulse zu setzen, sehr ernst und bringen als Hochschule nicht nur Fachkräfte in die Region, sondern auch die so dringend benötigten Innovationen.“ Das Gründerstipendium passe auch hervorragend zum Exist-Projekt „Lake-CUP“, in dessen Zuge die Hochschule gemeinsam mit der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen Gründungen zwischen Alb und Bodensee fördern will.

Über das Projekt erhalten Studierende Zugang zu Gründungsberatung sowie Workshops und Veranstaltungen zum Thema Unternehmertum.

Weitere Informationen: Das junge Team von Beneto Farm möchte weiter wachsen und sucht Verstärkung in den Bereichen Biologie, Lebensmitteltechnologie und Informatik. Kontakt