Biomedical Sciences

Neue Publikation schafft es auf Journal Cover

Wir gratulieren Dr. Daniel Schniertshauer und Dr. Daniel Gebhard zu Ihrer aktuellen Publikation (DOI:10.21769/BioProtoc.3954), mit welcher sie es sogar auf das Cover der März-Ausgabe von bio-protocol geschafft haben!

Beide haben an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen Biomedical Sciences studiert und anschließend in der Arbeitsgruppe von Studiendekan Prof. Dr. Jörg Bergemann promoviert. Dr. Daniel Schniertshauer ist mittlerweile als Post Doc in der Molekularen Virologie am Universitätsklinikum Ulm tätig und Dr. Daniel Gebhard als Produktspezialist Zellkultur bei der Firma Agilent Technologies Deutschland GmbH. Nun haben Sie eine Methode publiziert, welche an der Hochschule entwickelt wurde und bereits erfolgreich eingesetzt wird.

7,8-Dihydro-8-oxoguanin (8-oxoG) ist einer der häufigsten und mutagensten oxidativen DNA-Schäden, welche durch reaktive Sauerstoffspezies (ROS) induziert werden. Da ROS hauptsächlich in den inneren Membranen der Mitochondrien produziert werden, sind diese Organellen und insbesondere die darin enthaltene mitochondriale DNA (mtDNA) besonders von dieser Schädigung betroffen. Eine unzureichende Eliminierung von 8-oxoG kann zu Mutationen und damit zu schweren mitochondrialen Dysfunktionen führen. Zur Eliminierung von 8-oxoG verwendet der menschliche Körper das Enzym 8-Oxoguanin-DNA-Glykosylase 1 (hOGG1). Mit der nun publizierten Methode ist es möglich, die Aktivität dieses Enzyms als funktionellen Biomarker in isolierten Mitochondrien zu messen und so der Forschung zugänglich zu machen. Die Vorteile dieser neuartigen Messmethode sind dabei vielfältig. So lassen sich anhand des Anstiegs eines Fluoreszenzsignals während der Messung die Aktivität von hOGG1 bestimmen und anschließend mittels Schmelzpunktanalyse weitere Informationen über den Verlauf der Reaktion sowie deren Spezifität gewinnen.

Zur Durchführung kann jedes handelsübliche Gerät, welches für die qualitative PCR ausgelegt ist, verwendet werden. Darüber hinaus ist diese Methode für Hochdurchsatzsysteme geeignet und hat damit das Potenzial, sich als wertvolles Werkzeug bei der Untersuchung der DNA-Reparatur zu etablieren. Der Probendurchsatz ist im Vergleich zu herkömmlichen Methoden deutlich verbessert. Somit kann mit diesem System der Einfluss von pharmakologisch oder toxikologisch interessanten Medikamenten auf verschiedene Reparaturwege über die Aktivität spezifischer Reparaturenzyme gemessen werden.