Biomedical Sciences

ME/CFS - Neue Forschungsergebnisse zur Ganzkörperhyperthermie

Neue Forschungsergebnisse zur Ganzkörperhyperthermie als potenzielle Behandlungsoption für ME/CFS veröffentlicht

In einer vielversprechenden Studie präsentieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der AG Bergemann in Kooperation mit dem von Ardenne Institut neue Erkenntnisse zur Anwendung der Ganzkörperhyperthermie bei der Behandlung von Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronischem Fatigue-Syndrom (ME/CFS). Diese wurden kürzlich in einer Sonderausgabe der renommierten Fachzeitschrift ‚International Journal of Molecular Sciences‘ veröffentlicht. Die Arbeiten wurden im Rahmen der Doktorarbeit von Barbara Hochecker (AG Prof. Bergemann; Kooperatives Promotionskolleg InViTe2) durchgeführt und liefern wichtige Hinweise auf die möglichen positiven Effekte dieser Therapieform.

Im Mittelpunkt der Untersuchung stand die Auswirkung einer einzelnen Hyperthermie-Session auf zentrale zelluläre Funktionen in den Blutzellen von ME/CFS-Patienten. Die Ergebnisse der Studie sind vielversprechend: Nach der Hyperthermie-Behandlung zeigte sich eine Rebalancierung der Autophagie auf ein gesundes Niveau. Autophagie, ein essenzieller Prozess für die Zellreinigung und -erneuerung, scheint bei ME/CFS-Patienten pathologisch erhöht zu sein, was zu einem übermäßigen Abbau eigener Zellbestandteile führen kann. Dies kann wiederum zu Energieverlusten und Schäden an der Zellstruktur führen. Die Normalisierung dieses Prozesses deutet auf eine potenzielle Verbesserung der Zellgesundheit hin. Darüber hinaus wurde eine signifikante Steigerung der mitochondrialen Funktion beobachtet. Mitochondrien sind die Kraftwerke der Zelle und spielen eine zentrale Rolle bei der Energieproduktion. Eine verbesserte mitochondriale Leistungsfähigkeit könnte somit dazu beitragen, die energiemangelbedingten Symptome von ME/CFS zu lindern.

Diese Ergebnisse eröffnen neue Perspektiven für die Behandlung von ME/CFS und legen nahe, dass die Ganzkörperhyperthermie eine vielversprechende, nicht-invasive Therapieoption sein könnte. Barbara Hocheckers Arbeit trägt wesentlich zum Verständnis bei, wie gezielte thermische Stimuli die zelluläre Funktion bei chronischen Erkrankungen positiv beeinflussen können.

Weitere Studien sind notwendig, um die Langzeitwirkungen und die optimale Anwendungsweise dieser Therapieform zu bestimmen. Dennoch bieten die aktuellen Erkenntnisse einen hoffnungsvollen Blick auf zukünftige Behandlungsmöglichkeiten für Menschen, die an ME/CFS leiden.

Ein herzlicher Dank geht an die Professor Manfred von Ardenne Forschungsförderungsgesellschaft e.V., die Kooperationspartner Dr. Alexander von Ardenne und Noah Molinski vom Von Ardenne Institut für Angewandte Medizinische Forschung GmbH sowie bei Dr. Achim Schneider und Dr. Stefan Pieper. Weiterhin danken wir dem Institut für Angewandte Forschung (IAF) für die Unterstützung.