Studierende entwickeln Spiel zur Wissensvermittlung
Albstadt/Sigmaringen. Wie können sich Studierende komplexes und durchaus kompliziertes Wissen aneignen? Am besten spielerisch! Das zumindest dachten sich Vanessa Lorek, Christine Keller und Tom Stützer, die alle im siebten Semester an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen Pharmatechnik studieren. Sie mussten sich mit der Pharma-Richtlinie „GMP Annex 1“ befassen, in der es um die Herstellung von sterilen Arzneimitteln geht – nicht gerade leichter Stoff. Sie entwickelten daher gemeinsam im Zuge einer Projektarbeit ein Spiel, das den umfangreichen Inhalt der Richtlinie thematisiert. Um zu gewinnen, müssen die Spielerinnen und Spieler Multiple-Choice-Fragen beantworten, auf diese Weise Geld verdienen und damit bis zum Ziel neun Stufen erklimmen. Ereignisfelder bringen Schwung rein, da Wissen allein nicht unbedingt den Sieg bringt: „Wir wollten auch ein bisschen Glück und Unvorhersehbarkeit mitspielen lassen“, sagt Vanessa Lorek.
Die Fragen sind in fünf thematische Blöcke unterteilt, die sich an der Richtlinie orientieren. Kategorien sind unter anderem Prozessüberwachung, Qualitätsmanagement und Produktion. Insgesamt enthält das Spiel 150 Fragen, die die Studierenden sich alle selbst überlegt haben. „Wir haben uns für Multiple Choice entschieden, weil so kein Raum für Diskussionen oder halb-richtige Antworten bleibt, die dann womöglich für Diskussionen sorgen“, sagt Christine Keller. Außerdem könnten sich die Spielenden auf diese Weise aktiv mit dem Wissen beschäftigen.
Die Gruppe wurde von Prof. Dr. Andreas Schmid betreut und ging sehr strukturiert vor, damit das Spiel einen echten Mehrwert liefert. Es ist komplett in Englisch gehalten, „sodass es auch international eingesetzt werden kann“, sagt Tom Stützer. Denn genau das ist der Plan – das Spiel soll nicht im Schrank verschwinden, sondern vermarktet werden. Zielgruppe sind nicht nur Studierende: „Pharmaunternehmen können es einsetzen, um neue Mitarbeitende im Reinraum zu schulen, und wer schon länger dabei ist, kann hin und wieder einfach sein Wissen testen“, sagt Christine Keller.
Andreas Schmid plant, das Spiel in zunächst kleiner Stückzahl von einem passenden Anbieter herstellen zu lassen und es beispielsweise über den Förderverein der Hochschule gegen eine Spende an interessierte Personen und Firmen aus dem Pharmaumfeld herauszugeben.
Möglich ist aber auch, das Spiel in Kooperation mit einem geeigneten Unternehmen herzustellen, sagt Andreas Schmid. Wer daran Interesse hat, kann sich per E-Mail mit ihm in Verbindung setzen.

