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Coronavirus: Wie kann man sein Immunsystem stärken?

Albstadt/Sigmaringen. Prof. Dr. Gertrud Winkler ist Studiendekanin des Studiengangs Lebensmittel, Ernährung, Hygiene (LEH) an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen. Im Interview gibt sie Ratschläge, wie man in der derzeitigen Situation sein Immunsystem mit gesunder Ernährung stärken kann. Da Kindergarten- und Schulkinder momentan zu Hause betreut werden müssen, hat sie auch ein paar gute Tipps für gemeinsames Kochen in der Familie.

Wie kann man in der derzeitigen Situation sein Immunsystem stärken?

Neben maßvoller körperlicher Bewegung, Entspannung und Sonnenlicht stärkt eine gesunde Ernährung das Immunsystem nachhaltig. Um die Abwehrkräfte zu stärken, sollte man besonders viel frisches Gemüse und Obst essen. Diese Lebensmittel liefern Vitamine, Mineralstoffe sowie Antioxidantien und sekundäre Pflanzenstoffe. Sie aktivieren und stärken die Abwehrkräfte. Bevorzugen Sie regionale Ware und bereiten Sie sie bald frisch zu. Probieren Sie auch mal neue Sorten, falls gängige kurzfristig vergriffen sein sollten. Übrigens: Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen oder Bohnen sind die perfekte Alternative zu Nudeln – einfach zu lagern, sehr lange haltbar, vielseitig und gesund.

Worauf kann man noch achten?

Die Immunabwehr läuft auch über unseren Darm. Vollkornprodukte enthalten Ballaststoffe, die für eine gesunde Darmfunktion sehr wichtig sind. Machen Sie aus vielleicht gelegentlich leeren Regalen eine Tugend: Vollkornreis sowie Mehle, Nudeln und Backwaren aus Vollkorn sind fast nie vergriffen. Darüber hinaus sollten Sie viel trinken – ideal sind 1,5 bis zwei Liter pro Tag. Unter anderem schützen Sie damit Ihre Schleimhäute vor dem Austrocknen: Über feuchte Schleimhäute in Nase und Rachen können Viren und Bakterien nicht so leicht in den Körper gelangen. Trinken Sie statt gesüßter Getränke Wasser – am besten Leitungswasser, das Sie z. B. mit Zitronen- und Orangenscheiben und Ingwerstückchen geschmacklich aufpeppen, sowie Kräuter- oder Früchtetees.

Sollte man zusätzlich Nahrungsergänzungsmittel nehmen?

Auf Nahrungsergänzungsmittel können Sie getrost verzichten – es sei denn, dass bei Ihnen tatsächlich ein Mangel diagnostiziert wurde. Kein Nahrungsergänzungsmittel kann eine Erkrankung mit dem neuartigen Corona-Virus verhindern, auch wenn bereits entsprechende Fake-Tipps kursieren.

Ich muss meine Kinder zu Hause betreuen. Haben Sie Tipps zum gemeinsamen Kochen?

Das Internet ist voll von leichten, gelingsicheren Rezepten, die mit wenigen Zutaten auskommen. Verabschieden Sie sich von eingefahrenen Routinen und Perfektionismus, lassen Sie sich auf neue Erfahrungen ein. Geben Sie kleinen Kindern einfache, aber unverzichtbare Aufgaben. Große Kinder und vor allem Jugendliche können durchaus bereits einfache Familienmahlzeiten entweder ganz alleine vor- und zubereiten oder Chef des „Küchenteams“ sein und bis hin zur Arbeitsaufteilung „bestimmen“. Kochen beginnt außerdem nicht erst in der Küche. Durch den milden Winter sprießen bereits Bärlauch und Löwenzahn – sie können gemeinsam bestimmt, gepflückt und zubereitet werden. Und ob Sie nun mit Kindern oder alleine kochen und essen: Ein hübsch angerichteter Teller und ein schön gedeckter Tisch steigern Wohlbefinden und Lebensfreude.

Führt die „Corona-Krise“ zu einem neuen Umgang mit Lebensmitteln?

Ja, mit Sicherheit. Die für uns völlig neuen Erfahrungen beim Einkauf sowie im Familienalltag bewirken eines: Lebensmittel werden endlich wieder als lebenswichtig wahrgenommen und wertgeschätzt.

 

Aktuelle Informationen zum Studiengang: Wer zukünftig Verantwortung in der systemrelevanten Infrastruktur der Ernährungswirtschaft übernehmen möchten, für den könnte der Studiengang Lebensmittel, Ernährung, Hygiene an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen genau das Richtige sein. Er bereitet die Fachkräfte von morgen optimal darauf vor.