Studierende entwickeln Konzepte für inklusives Modelabel
Albstadt/Sigmaringen. Mode mit Haltung: Ein Semester lang haben sich 16 Studierende des Studiengangs Textil- und Bekleidungstechnologie an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen intensiv mit dem inklusiven Modelabel WASNI aus Esslingen beschäftigt. Das Ergebnis: durchdachte Konzepte für Design, Nachhaltigkeit und Marketing – und viele konkrete Ideen, die das Unternehmen unter anderem zum zehnjährigen Jubiläum im Herbst umsetzen möchte.
WASNI steht für „Wenn anders sein normal ist“ und damit für ein Geschäftsmodell, bei dem Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam hochwertige Kleidung produzieren. Die Projektarbeit der Studierenden zielte darauf ab, die Marke weiterzuentwickeln, ihre Reichweite zu erhöhen und gleichzeitig soziale und ökologische Aspekte zu stärken.
„Unsere Studierenden haben an realen Herausforderungen gearbeitet und ihre Fachkenntnisse mit Projektmanagement kombiniert“, erklärt Prof. Manuela Bräuning, die das Projekt gemeinsam mit Prof. Dr. Jyoti Kapur und der Lehrbeauftragten Nathalie Löffler betreut hat. „Solche Praxisprojekte zeigen eindrucksvoll, wie Studium und Wirtschaft sinnvoll ineinandergreifen können.“
In vier Teams entwickelten die Studierenden konkrete Maßnahmen und Produkte. Ziel der Gruppe Produktentwicklung war es, das Sortiment zu erweitern und jüngere Zielgruppen anzusprechen. Entstanden sind unter anderem ein Oversized-Unisex-Hoodie, genderneutrale Hosen und neue T-Shirt-Designs. Für die Gruppe „Print“ lag der Fokus auf frischen Motiven für die bedruckten Oberteile – darunter Themen wie „Outdoor“, „Veggies“ oder neue Schriftzug-Designs.
Das Team Nachhaltigkeit schlug vor, eine limitierte Sonderkollektion aus Stoffresten, Musterproben und Fehlproduktionen herauszubringen – in gewohnter WASNI-Qualität. Auch Verpackung und Versand wurden neu gedacht: Eine Papierbanderole ersetzt Plastik, der Kleber für das entworfene Paketband besteht aus Naturkautschuk, Werbematerial wird auf abbaubarem Samenpapier gedruckt. Und für Stoffreste entwickelte die Gruppe kreative Upcycling-Ideen wie Beanies, Stirnbänder, Taschen oder Sitzkissen. Das Marketing-Team erarbeitete ein umfassendes Konzept für die kommenden Monate und blickte dabei auch aufs zehnjährige Firmenjubiläum, das im Herbst dieses Jahres ansteht – inklusive Posting-Plan, Vorschlägen für die Überarbeitung der Website und Social-Media-Inhalten.
Daniel Kowalewski, Geschäftsführer von WASNI, zeigte sich beeindruckt von der Professionalität der Ergebnisse: „Ich bin wirklich begeistert – es ist toll, was die Studierenden hier auf die Beine gestellt haben und wie weit gedacht wurde.“ Da das Unternehmen nicht sehr groß sei, „ist das eine echte Unterstützung. Wir werden auf jeden Fall Ideen von allen vier Projektgruppen aufgreifen und umsetzen“.
Weiterführende Informationen: Das Studierendenprojekt fand unter dem Dach des internationalen Forschungsprojekts TexUnite statt, das darauf abzielt, wesentliche Schlüsselkompetenzen zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele in der Textil- und Bekleidungsindustrie zu fördern. Wichtiger Bestandteil ist das sogenannte Service Learning in der Ausbildung – einer Lernform, bei der fachliches Lernen mit gesellschaftlichem Engagement verbunden wird.
Projektreferenznummer: 2024-1-DE01-KA220-HED-000253935
